Über das Projekt: Queer in Wurzen

Wir sind eine Gruppe queerer Menschen, die in Wurzen leben. In Wurzen kann man schnell den Eindruck bekommen, es gäbe überhaupt keine queeren Menschen. Wir sind in der Öffentlichkeit zu oft unsichtbar. Das kommt natürlich auch daher, dass viele queere Menschen sich nicht sicher genug fühlen, in Wurzen offen als queer aufzutreten.

Letztes Jahr gab es das erste Mal einen CSD in Wurzen. Hunderte queere Menschen waren gemeinsam auf der Straße und haben ihre Vielfalt gefeiert. Gleichzeitig gab es aber auch viel Widerstand von Rechts dagegen. Der CSD konnte nur stattfinden, weil Antifaschist*innen ihn geschützt haben. Dieses Jahr gab es nicht genug Kapazitäten, einen CSD in Wurzen zu organisieren.

Um queeren Menschen in Wurzen trotzdem Sichtbarkeit zu verschaffen und zu zeigen, dass queere Menschen auch einfach nur Menschen sind, haben wir das Projekt Queer in Wurzen gestartet. Hier erzählen einige queere Menschen, die selbst in Wurzen leben oder lebten, ihre Geschichten. Denn zu oft wird nur über uns geredet, anstatt dass uns zugehört wird.

Ihr findet uns auch auf Instagram.

Was bedeuten diese Farbverläufe?

Die Farbverläufe sind Gradienten der Pride Flags. Was die einzelnen Flaggen bedeuten, kannst du im queeren Lexikon nachlesen.

Was bedeutet queer überhaupt?

Das queere Lexikon schreibt dazu:

Queer kann sowohl als eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels oder die queere Community verwendet werden. Außerdem sind die Queer Studies ein wissenschaftliches Fachgebiet.

Im Englischen war ‚queer‘ lange Zeit ein Schimpfwort, insbesondere gegenüber schwulen Männern. Wie viele andere Begriffe, die ursprünglich abwertend gemeint waren, haben sich queere Menschen das Wort zurückgeholt und es positiv umgedeutet.

Heute wird der Begriff meist positiv als Selbstbezeichnung gebraucht, vor allem von Menschen, die ihre Identität als ‚außerhalb der gesellschaftlichen Norm‘ ansehen.

Wir sind also Menschen, deren geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung nicht der Norm von endo cis heterosexuell und monoamor entsprechen. Hierbei bedeutet endo:

Als endogeschlechtlich können Menschen bezeichnen [werden], die nicht inter sind, also deren Körper bei ihrer Geburt in eine eindeutige medizinische Norm von männlichen bzw. weiblichen Körpern passen.

…und cis:

‚Cis‘ wird benutzt, um auszudrücken, dass eine Person das Geschlecht hat, dem sie bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde.

…und heterosexuell:

Heterosexualität ist eine sexuelle Orientierung.

Heterosexuelle Menschen fühlen sich sexuell zu Menschen des bzw. eines anderen Geschlechts hingezogen.

…und monoamor:

Als monoamor können sich Menschen bezeichnen, die immer nur eine*n Partner*in bzw. eine Beziehung zu einem Zeitpunkt haben.

Statistisch identifizieren sich ca. 7% mit der LGBTQIA+ Community. LGBTQIA+ bedeutet:

Diese Kombination von Buchstaben (die es auch in anderen Varianten gibt) versucht alle Identitäten im queeren Spektrum abzubilden. Da das nicht möglich ist, steht am Ende das ‚+‘.

Die Buchstaben stehen beispielsweise für: lesbische, schwule, bi+sexuelle, a_sexuelle, a_romantische, trans, nichtbinäre, inter, queere, questioning und polyamore Menschen.